Der tschechische Dirigent Petr Popelka wird neuer Chefdirigent der Wiener Symphoniker. Mit überwältigender Mehrheit sprachen sich die Musiker:innen für die Bestellung von Petr Popelka aus. In der Saison 2023/24 wird er als designierter Chefdirigent bereits zahlreiche Dirigate übernehmen und sein Amt mit der Jubiläumssaison des Orchesters zu Beginn der Spielzeit 2024/2025 für vorerst fünf Jahre antreten.
Steven Pisano, CC BY 2.0 https://creativecommons.org/licenses/by/2.0, via Wikimedia Commons
„Ich freue mich ganz besonders über die Entscheidung, die das Orchester in einer internen Abstimmung getroffen hat“, sagt der Intendant der Wiener Symphoniker, Jan Nast. „Nachdem uns Andrés Orozco-Estrada im Vorjahr überraschend verlassen hat, war es dem Orchester wichtig, sich Zeit zu nehmen und ganz genau zu fragen, welche Persönlichkeit am besten zu den Wiener Symphonikern passt. Bei der Auswahl ging es weniger um Namen als um die Kunst und die Möglichkeit, gemeinsame Visionen zu verwirklichen. Die Aufführung von Gustav Mahlers erster Symphonie mit Petr Popelka war für viele Musikerinnen und Musiker – und auch für mich persönlich – denkwürdig. Plötzlich haben wir alle gespürt, dass etwas Einmaliges in der Luft lag. Die Zusammenarbeit mit ihm ist inspirierend, befruchtend, stets dialogisch und von einer gemeinsamen kreativen Begeisterung geprägt. Ich freue mich, dass Petr Popelka mit den Wiener Symphonikern auf Augenhöhe in die Zukunft gehen wird, und ich bin fest davon überzeugt, dass wir mit ihm einen Ausnahmekünstler gefunden haben, mit dem wir als Orchester langfristig den unverwechselbaren Geist des Orchesters weiterentwickeln können.“
Petr Popelka wurde 1986 in Prag geboren, erhielt eine Ausbildung als Kontrabassist in Prag und Freiburg und spielte als Kontrabassist bei der Sächsischen Staatskapelle Dresden, unter anderem unter Chefdirigent Christian Thielemann. Popelka ist Chefdirigent des Norwegischen Rundfunkorchesters Oslo und leitet das Prager Rundfunkorchester. Gleichzeitig ist er als Komponist tätig.
„Chefdirigent der Wiener Symphoniker zu werden, macht mich sehr glücklich“, sagt Popelka. „Schon als Jugendlicher bin ich regelmäßig mit meinen Eltern von Prag nach Wien gefahren, um in dieser Stadt die besten Orchester der Welt zu hören. Die Wiener Symphoniker sind für mich die musikalische Verkörperung Wiens, ein Orchester, das den Geist der Stadt aufspürt und abbildet, ein Ensemble mit großer Tradition, vor allen Dingen aber ein Orchester, das stets modernen Pioniergeist verkörpert hat – sowohl was das Repertoire betrifft als auch die Aufgaben eines Orchesters innerhalb der Gesellschaft. Wenn ich gefragt werde, wie ich mir die Reise mit den Wiener Symphonikern vorstelle, denke ich an meinen kleinen Sohn: Was für ein Orchester wollen wir der nächsten Generation übergeben?
Wie funktioniert ein modernes Orchester, in dem wir miteinander und auf Augenhöhe musizieren? Wie können wir gemeinsam die Tugenden der Wiener Symphoniker pflegen und stärken? Bei meinen Dirigaten mit den Wiener Symphonikern habe ich stets die große Leidenschaft der Musikerinnen und Musiker gespürt, die Möglichkeit, sich im Moment gemeinsam in der Musik aufzulösen – ein Lodern und Brennen für die Sache: für die Musik! Gemeinsam haben wir die Chance, ein modernes Orchester zu beleben, das mitten in der Welt steht.“
Auch Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler freut sich über den neuen Chefdirigenten. „Mit Petr Popelka haben wir einen Künstler für Wien gewinnen können, der ein Orchester stets als Medium von und für Menschen versteht. Genau dafür stehen auch die Wiener Symphoniker: das Orchester der Stadt, das Echo der Stadt, den Klang der Stadt Wien. Ich freue mich auf den Weg und die Entwicklung von Petr Popelka mit den Wiener Symphonikern und bin sicher, dass auch die Zuhörerinnen und Zuhörer mit auf eine spannende Reise genommen werden.“
Alexander Wrabetz, Aufsichtsratspräsident der Wiener Symphoniker, erklärt: „Als 17. Chefdirigent der Wiener Symphoniker wird Petr Popelka pünktlich zur Jubiläumssaison 2024/25 sein Amt antreten. Er steht in einer langen und großen Tradition, in der das Orchester sich stets als kulturelle Innovationskraft gezeigt hat. Ich freue mich, dass Petr Popelka einen jungen Geist mitbringt, ein Bewusstsein für die Herausforderungen und die großen Umbrüche der Gegenwart hat und dass es sein erklärtes Ziel ist, die Wiener Symphoniker als modernes Orchester zu definieren. Ich freue mich auf den gemeinsamen Weg und die vielen musikalischen Entdeckungen.“
Der Orchestervorstand der Wiener Symphoniker, Thomas Schindl, betont: „Mit Petr Popelka haben wir uns für einen Dirigenten entschieden, für den die Musik und die Menschen gleichsam im Vordergrund stehen. Ein Musiker mit spannenden Ideen und großer Musikalität und – als ehemaliger Kontrabassist – einem tiefen Verständnis für das Orchester. Ich bin sicher, dass wir mit Petr Popelka einen Chefdirigenten gewählt haben, der mit dem Orchester eine eigene musikalische Sprache entwickeln wird.
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