Aktionismus gegen Kunst und Wissenschaft ist der falsche Weg

Kulturstadträtin appelliert, die Politik zu adressieren – Museen dürfen aber keine Hochsicherheitstrakte mit Leibesvisitationen werden.

Nach Aktionen von Klimaaktivist*innen in verschiedenen europäischen Museen und nun auch in zwei Museen in Wien appelliert Wiens Stadträtin für Kultur und Wissenschaft Veronica Kaup-Hasler: „Aktionismus gegen Kunst und Wissenschaft ist der falsche Weg. Ich verurteile Angriffe gegen die Kunst und die Museen und damit gegen wichtige öffentliche Orte, die Kulturgüter für nachfolgende Generationen bewahren und der Gesellschaft zugänglich machen wollen. Kunst und Kultur sind vielmehr Agenten des Guten im Sinne der Sache, die Empathie für ihre Anliegen fördern und verstärken können.“

„Man muss die Konflikte dort austragen, wo die Appelle in einen Dialog münden können. Die Dringlichkeit der Anliegen und die berechtigten Zukunftsängste der Klimaschützerinnen stehen außer Frage. Allerdings schaden die Aktivistinnen mit gegen Kunstwerke gerichteten Wurf- und Klebeattacken wie den jüngsten im Leopold Museum und dem Naturhistorischen Museum letztlich sich selbst. Zum einen, weil sich ihr Vandalismus gegen ebenfalls schützenswertes Gut richtet, zum anderen weil diese Art des Protests die vielen friedlichen Mitstreiter*nnen auf der Welt für das Klima in Misskredit bringen“, unterstreicht Kaup-Hasler.

Sicherheitskonzepte müssen an Herausforderungen angepasst werden
„Gute Sicherheitskonzepte sind notwendig und müssen den aktuellen Herausforderungen angepasst werden, mit denen sich Museen in ganz Europa konfrontiert sehen. Ich möchte mit dem Bund und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer Kontakt aufnehmen, um darüber zu sprechen, wie man zukünftig mit solchen Vorkommnissen umgehen und sie idealerweise verhindern kann. Wichtig ist aber auch, die Zugänglichkeit der Museen nicht einzuschränken. Wir können und wollen keine Hochsicherheitstrakte mit Ganzkörpervisitationen aus den Museen machen. Dies widerspricht meinen Vorstellungen vom Öffnen der Museen und dem Zugänglichmachen von Orten der Kunst und Wissenschaft“, so die Stadträtin.

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