Grazer Schriftsteller Clemens J. Setz erhält Büchner-Preis

Der Grazer Schriftsteller Clemens J. Setz hat am Darmstädter Staatstheater den mit 50.000 Euro dotierten Georg-Büchner-Preis erhalten.

Setz schreibt Romane, Erzählungen, Gedichte und Theaterstücke. Auch versendet er knappe Verse über den Kurznachrichtendienst Twitter. Mit seinen Werken erkunde er menschliche Grenzbereiche, hatte die Akademie ihre Entscheidung begründet: „Seine bisweilen verstörende Drastik sticht ins Herz unserer Gegenwart, weil sie einem zutiefst humanistischen Impuls folgt.“

Hessens Kulturministerin Angela Dorn (Grüne) würdigte den in Wien lebenden Schriftsteller in einem Grußwort. Ohne konkret zu werden hob sie hervor, die Debattenkultur habe in der jüngeren Vergangenheit gelitten. „Unsere Gesellschaft braucht Literatur, ihre Kraft und Ausstrahlung. Dafür steht auch Clemens Setz“, fügte Dorn hinzu.

In seiner Laudatio sagte der Literaturkritiker Ijoma Mangold in Darmstadt, die Akademie zeichne einen Autor aus, „dessen Werk sich maximal weit von der traditionellen Buchkultur und ihren Lektürepraktiken entfernt und neuen medialen Repräsentationsformen geöffnet hat“. So wirkten seine Bücher oftmals, als würden sie wie Computerspiele funktionieren, „wie Aufforderungen, die Gedankenexperimente der Romanwelt regelgerecht nachzuspielen“.

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