Aufregung um Konzert von Lou Bega auf polnischer Militärbasis

An der Grenze zwischen Belarus und Polen herrscht weiter Ausnahmezustand. Mitten hinein in diese Situation löst nun ein Konzert für das polnische Militär Diskussionen aus.

Die Grenze ist dicht, immer noch. Die Lage für die Flüchtlinge, die zwischen Polen und Belarus in der Kälte ausharren, ist nach wie vor kritisch. Doch was sich genau in der Grenzregion abspielt, ist unklar. Die polnische Regierung sorgt mithilfe des Militärs dafür, dass Journalisten und Medienvertreter nicht zum Ort des Geschehens durchdringen können.

Menschenrechtsorganisationen wie Human Rights Watch werfen der polnischen Führung vor, menschenunwürdig zu handeln. Polen trage „die Verantwortung für das akute Leid in der Grenzregion mit“, so die Organisation. Da kommt es aus Sicht des polnischen Militärs gerade recht, dass an diesem Wochenende zu ihren Ehren ein Konzert unweit Warschaus veranstaltet wird.

„Ein Konzert, wenn Menschen an der Grenze sterben“

Polens Verteidigungsministerium und der staatliche Fernsehsender TVP veranstalten das Konzert, „um die Truppen bei der Verteidigung der Ostgrenze zu unterstützen“, schreibt der Polen-Korrespondent Daniel Tilles in einem Bericht. Mit dabei sind neben einheimischen Stars auch die spanische Girlgroup Las Ketchup und der deutsche Popstar Lou Bega.

Der „Mambo No. 5“-Sänger soll demnach auf einem Luftwaffenstützpunkt in der Stadt Mińsk Mazowiecki, rund 40 Kilometer östlich von Warschau, für Stimmung sorgen. Doch in Polen und auch hierzulande ist die Stimmung bereits im Vorhinein aufgeheizt. „Ein Konzert, wenn Menschen an der Grenze sterben“, twitterte der polnische Oppositionspolitiker Maciej.

Kultur Online TV

#musik #news #gesellschaft

News