Männer dominieren weiterhin die Regiesessel in Europa

Die Regiesessel in Europas Filmindustrie sind weiterhin Männerdomäne.

Bei lediglich 21,3 Prozent der abendfüllenden Kinofilme führten demnach zwischen 2016 und 2020 Frauen Regie. Die ergab eine aktuelle Stichprobenauswertung der Europäischen Audiovisuellen Informationsstelle in Straßburg. Noch massiver ist das Ungleichgewicht im Berufsfeld der Kameraleute, wo der weibliche Anteil lediglich 9,6 Prozent betrug, sowie dem Soundtrack, bei dem Komponistinnen auf 7,3 Prozent kamen.

Weniger steil fiel das Geschlechtergefälle hingegen bei Produktion und Drehbuch aus, betrug hier der Anteil an Frauen im jeweiligen Sektor immerhin 30,2 Prozent respektive 25,4 Prozent. Und beim Blick auf die Hauptrollen zeigt sich ein Frauenanteil von 38,4 Prozent.

Aus Geschlechterperspektive positiver steigt in der Detailanalyse der Dokumentarbereich aus. Hier lag der Anteil von Regisseurinnen bei immerhin 28,3 Prozent, während er im Spielfilm lediglich 17,9 Prozent und im Animationsbereich gar nur 15,8 Prozent betrug. Insgesamt fiel der Trend in den vergangenen drei Jahren des Untersuchungszeitraums positiv aus. So steigerte sich die Zahl der Spielfilme mit Regisseurin von 19,9 Prozent 2018 über 22,8 Prozent 2019 auf 23,5 Prozent im Jahr 2020.

In Summe zeigten sich dabei laut der Audiovisuellen Informationsstelle, die als Teil des Europarates seit 30 Jahren besteht, massive Unterschiede in den einzelnen Ländern. Österreich gehört demnach mit Finnland, Norwegen, den Niederlanden und Schweden zur Spitzengruppe jener Staaten, in denen Frauen einen Anteil von über 30 Prozent im Regiesektor für sich reklamieren konnten. Am anderen Ende der Skala liegen hingegen die Türkei und Slowenien, die auf unter 10 Prozent kamen.

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