Invitation of the Soft Machine and Her Angry Body Parts
Die Vorbereitungen des vom BMKÖS beauftragten österreichischen Beitrags bei der 59. Kunstbiennale in Venedig, die vom 23. April bis 27. November 2022 stattfindet, schreiten voran: So präsentierten die Künstler:innen Jakob Lena Knebl und Ashley Hans Scheirl am 24. Jänner ihre Konzeption für die Bespielung des Österreichischen Pavillons.
Unter dem Titel Invitation of the Soft Machine and Her Angry Body Parts konzipiert das Duo installative Settings, in denen sich ihr gesamter künstlerischer Kosmos ausbreitet – von Malereien, Skulpturen und Fotografien über Textilarbeiten, Schrift und Video bis hin zu einer Modekollektion und einer Publikation in Form eines Magazins. Diese Begehrensräume konterkarieren konventionelle Vorstellungen musealer Präsentationen und unterlaufen die Hierarchien von Kunst und Design, von High und Low. Sie analysieren die Operationen des Mechanismus, der zum Co-Produzenten von Identitätskonstruktionen wird, sowie die Rolle des Begehrens und der sinnlichen Erfahrung darin. Indem die Idee der Befreiung von Konventionen reflektiert wird, entstehen für die Betrachter:innen, die zu Akteur:innen in den Szenografien werden, spielerisch erfahrbare Räume.
So zeigt sich die Installation von Ashley Hans Scheirl als begehbares Selbstporträt als Maler:in. Wie im Proszenium eines Theaters staffeln sich flache Kulissenelemente, die gleichzeitig die Schichten dieser aufgeklappten Malerei sind. Diese Szenerie besteht aus architektonischen Interventionen, Malereien, bedruckten Tapeten und Objekten aus verschiedenen Materialien. Es ist eine betretbare, zugängliche Malerei und gleichzeitig eine Theaterbühne, die in den Zuschauerraum, ja sogar darunter versetzt wird, denn es ist eine architektonische Besonderheit des Pavillons, dass man vom Eingang her über zwei Stufen in die beiden vertieft liegenden Haupträume steigt.
„Die Installation ist von einer dynamischen Gegenüberstellung bzw. Verschränkung von verschiedenen, zueinander paradox anmutenden Räumlichkeiten, Stilen und piktogrammartigen Symbolen gekennzeichnet, die alle mit ihren jeweiligen Mitteln die Aufmerksamkeit der Besucher:innen erhaschen wollen. Diese wiederum werden zu Protagonist:innen in diesem Stück und setzen die Szenerie mit ihren Körpern in Bewegung“, so Karola Kraus, Kuratorin des Pavillons.
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