Die Art und Weise, wie wir die Nahrung weiterverarbeiten, konservieren und zubereiten. Und wie wir sie zu uns nehmen.
Die Kultur steckt im Essen, und das Essen zumindest temporär in uns. Nahrung ist ein Medium mit einem unendlichen Potential. Bei Malerei geht es um die visuelle Information, bei Musik um die Akustik. Das Essen spricht alle Sinne an. Man sieht es, man hört es, man fühlt es, es ist warm oder kalt. Und am Ende wird es ein Teil von einem selbst, weil wir es in den Körper aufnehmen.
Was Menschen in einer bestimmten Region und Epoche essen und was nicht, ist Ausdruck ihrer Kultur. In den letzten Jahrzehnten haben wir bemerkt, dass, was wir essen, auch Ausdruck dessen ist, wer wir sind. Schon allein die Tatsache, dass wir kochen, definiert den Menschen.
In der Esskultur gibt es dabei vor allem eine Konstante, nämlich den ständigen Wandel. Historische Ereignisse wie Kriege oder Wanderungsbewegungen können zweierlei bewirken: Bestimmte Nahrungsmittel tauchen plötzlich neu auf dem Speiseplan auf. Etwa die russische Soljanka in der DDR oder Spaghetti, die mit den italienischen Gastarbeitern in die Bundesrepublik gekommen sind.
Die Köchin und Buchautorin Ursula Heinzelmann hat sich mit der Geschichte der Küche in Deutschland beschäftigt und nennt ein Paradebeispiel: den Dreißigjährigen Krieg.
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