Winterschwimmen: Stärke für Körper, Geist und Seele

Beitrag von Ulrich Kaiser

Burghausen. Nun, nicht jeder testet hocherfreut das eiskalte Wasser des herbst- und winterlichen Wöhrsees. Es werden aber immer mehr. Winterschwimmen ist mittlerweile eine Art Lebensgefühl geworden. Bei diesen Worten mag es den einen oder anderen geneigten Leser von seinem Stuhl schleudern. Die Sache mit dem Winterschwimmen ist schließlich so. „Wenn ich mich geistig darauf einstelle, dann weiß ich, was mich erwartet.

Ulrich Kaiser im Gespräch mit Stefan Hetzer, erster Vorsitzende des Vereins SerWus Burghausen.

Später freue ich mich dann, wenn ich es geschafft habe“, sagt Stefan Hetzer. Er ist der 1. Vorsitzende des Vereins SerWus Burghausen. Der private Verein führt nicht nur den geneigten Burghauser, sondern jeden, der es wissen will, an das Erlebnis Winterschwimmen heran. „Wir bieten Eiscamps an. Hier kann sich jeder informieren, wie es funktioniert und dann auch mitmachen“, sagt der 70-Jährige.

© Bild Pressestelle Burghausen / sast

Doch der Reihe nach: der Verein SerWus Burghausen wurde 2015 ins Leben gerufen. 2017 fand am Wöhrsee die WM im Eisschwimmen statt. Die Stadt Burghausen steht hinter dem, was die Hobbysportler anbieten. Deshalb wurde auch in diesem Jahr wieder die Winterbadestelle am Wöhrsee eingerichtet. Sie ist im hinteren Teil des Eingangsbereiches zu finden und von der Seite des Pulverturms zugänglich. Bürgermeister Florian Schneider hat die Badestelle gemeinsam mit Bäderleiter Stefan Saidak und Stefan Hetzer besichtigt (siehe Foto).
Langsam beginnen


Die Mitglieder des Vereins haben wieder die Eisarena aufgebaut. Das heißt, dass sie mit Leinen 25-Meter-Bahnen eingezogen haben. Die Interessierten können sich an den neu installierten Infotafeln Tipps rund um den erfrischenden Genuss holen. „Auf den Tafeln steht aber auch, dass niemand alkoholisiert oder unter Drogen ins Wasser gehen soll. Wer krank ist, sollte ebenfalls nichts machen“, erklärt Hetzer. Am besten – so der Coach – sei es, gleich nach dem Ende der Sommersaison weiterhin in den See zu gehen und sich so an das immer kälter werdende Wasser zu gewöhnen.

© Bild Kultur Online TV-FM / Ulrich Kaiser

Der menschliche Körper hält viel aus. Viel mehr, als ursprünglich gedacht. „Wir haben Tests mit der TU München gemacht. Da hat sich herausgestellt, dass man auch noch unter einer Wassertemperatur von fünf Grad schwimmen kann. Vorausgesetzt man hat trainiert“, so Hetzer, der eindringlich an die Selbstverantwortung des Einzelnen appelliert. Die ganz Harten und Trainierten schwimmen sogar die Eismeile über 1609 Meter und bleiben sogar bei unter fünf Grad Wassertemperatur unter 20 Minuten. Für den Schnupperschwimmer sollten anfangs 25 Meter reichen. Nur Übung, nicht Übertreibung macht den Meister.


Alles eine Frage des Geistes


Die Eisarena ist mit genügend Sicherheitsaspekten gespickt, sodass bisher noch nichts Dramatisches passiert ist. Noch wichtiger ist, dass die Teilnehmer im Rahmen von Meisterschaften gesundheitlich untersucht werden und ohnehin ein Attest mitbringen müssen.

Die erweiterten Stadtmeisterschaften, die am 1. und 2. Februar stattfinden, sollen viele Neugierige anlocken. Die ganz kurzen Strecken über 25 Meter im Einzel und in Mixed-Staffeln bieten nicht nur eine gewisse Herausforderung und können daher mutig angegangen werden. Von denen hat SerWus Burghausen jede Menge zu bieten, da die Titelkämpfe in Altersklassen ausgetragen werden.

Mittlerweile finden immer ehemalige Leistungssportler Spaß vom 27 Grad warmen Becken bis ins unter fünf Grad kalte Wasser einzutauchen. Erst unter fünf Grad zählen die Weltrekorde. Aber um diese geht´s nicht, wenn die Novizen erste „Gehversuche“ im recht kalten Wasser unternehmen. Wer mehr Informationen haben will, kann sich diese unter www.serwusburghausen.de holen.

Kultur Online TV-FM

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