Die Comedy-Künstlerin Enissa Amani geht lieber ins Gefängnis, als eine Strafe wegen Beleidigung eines AfD-Politikers zu zahlen.
Die Künstlerin Enissa Amani will lieber ins Gefängnis, als eine Geldstrafe von 1800 Euro zu bezahlen. Es geht oberflächlich um eine Anzeige der AfD gegen die Künstlerin, weil diese den AfD-Politiker Andreas Winhart als Rassisten bezeichnet hatte.
Der hatte als einen rassistischen Ausfall unter vielen auf einer Wahlkampfveranstaltung 2018 Schwarze mit dem N-Wort beschimpft und pauschal suggeriert, dass diese Krankheiten in sich trügen. Belangt etwa wegen Volksverhetzung wurde er nicht.
Amani hat selbst ausländische Wurzeln. Die Tochter eines iranischen Literaturprofessors und einer Ärztin wurde in Teheran geboren. 1985 floh ihre Familie vor politischer Verfolgung aus dem Iran nach Frankfurt. Vor knapp zehn Jahren begann Amani, die zuvor bei mehreren Schönheitswettbewerben Preise gewonnen hatte, ihre Karriere als Stand-up-Comedian.
Auftritte bei „Nightwash“ im Fernsehsender One und bei „TV Total“ machten sie bekannt. Bei Pro Sieben hatte die Entertainerin 2016 auch ihre erste Fernsehshow, für ihre Talkrunde gegen Rassismus „Die beste Instanz“ auf YouTube wurde sie im Februar dieses Jahres mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet.
Im März 2019 trat Amani auf den Plan und machte in den sozialen Medien auf den Vorgang aufmerksam, wobei sie den eingangs erwähnten Schmähungen Winharts auch noch die Bezeichnung „Idiot“ hinzufügte. Der so Titulierte verklagte sich daraufhin wegen Beleidigung. Mit Erfolg.
Sie stellte klar: „Dass ich bestraft wurde, finde ich genau richtig. Ich bin sogar sehr glücklich über das deutsche Rechtssystem, und dass man hierzulande darauf Wert legt, dass kein Mensch einen anderen beleidigen darf. Aber dass er dagegen für so eine wahnsinnig gefährliche Aussage komplett straffrei in jeder Form davonkommt, ist ein Unding. Und darauf möchte ich aufmerksam machen.“
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