38.Jüdischen Kulturtage München mit Festakt eröffnet!

„Die Sprache der Kultur verbindet“ Anne-Sophie Mutter und Sunnyi Melles brillierten mit Lesung & Konzert

Seit 38 Jahren sind die jüdischen Kulturtage München, die jährlich von der Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition e. V. unter dem Vorsitz von Judith Epstein veranstaltet werden, ein besonderer Höhepunkt im Münchner Kulturherbst und geben mit ihrem Programm Einblicke in die Vielfalt und den Reichtum der jüdischen Kultur und Tradition. Sie setzen in unserer Münchner Stadtgesellschaft alljährlich ein festes Zeichen der Verbundenheit und Solidarität mit dem jüdischen Leben in unserer Stadt und gegen Antisemitismus.

Bei der gestrigen Eröffnung im Hubert-Burda-Saal des IKG am Jakobsplatz unter dem Motto „Die Sprache der Kultur verbindet“ traten zwei herausragende und bedeutende Frauen der internationalen Kulturszene auf. Die Violinistin Anne-Sophie Mutter und die Schauspielerin Sunnyi Melles gestalten gemeinsam den Abend mit Konzert und Lesung. Auf dem musikalischen Programm standen das Klaviertrio Nr. 1 d-Moll op. 49 für Violine, Violoncello und Klavier von Felix Mendelssohn-Bartholdy mit Anne-Sophie Mutter, Violine, Lauma Skride, Klavier und Daniel Müller-Schott, Violoncello. Anne-Sophie Mutter über den Abend „Wo die Worte aufhören, beginnt die Musik.

© Bild: Marianne Wille, Sunny Randlkofer (GF Alois Dallmayr KG) und Florian Randlkofer (GF, Gesellschafter Alois Dallmayr KG ) und Tochter Lilian
Eröffnungsfestakt der 38. Jüdischen Kulturtage München 2024 in der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern in München am 15.10.2024
Agency People Image (c) Michael Tinnefeld

Das Motto der Jüdischen Kulturtage ‚Die Sprache der Kultur verbindet‘ passt dazu perfekt. Ein intensiver Dialog soll uns einander näherbringen und eine weitere Spaltung der Gesellschaft verhindern helfen. Wie in der Kammermusik, in der wir eng vernetzt einander zuhören und voneinander lernen. Dies ganz besonders bei Werken von Mendelssohn, der ein Leben zwischen Judentum und Protestantismus führte. Sein großartiges d-moll Trio durften wir anlässlich der Eröffnung der Jüdischen Kulturtage spielen. Mein herzlicher Dank geht auch an meine wunderbaren Kollegen Lauma Skride und Daniel Müller-Schott. Sunnyi Melles las aus Werken von Ephraim Kishon und Fred Uhlmann, und sagte „Es war mir eine Freude und große Ehre, gemeinsam mit Anne-Sophie Mutter und für das Publikum die 38. Jüdischen Kulturtage eröffnet zu haben.“

© Bild: Herr Dr. med. Timm Golüke und Susanne Samwer
Eröffnungsfestakt der 38. Jüdischen Kulturtage München 2024 in der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern in München am 15.10.2024
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Nach einem musikalischen Welcome mit Dina Merkin, Vocals und Luisa Pertsovska, Klavier, begrüßte Judith Epstein, Vorsitzende der Gesellschaft zur Förderung Jüdischer Kultur und Tradition e.V. die anwesenden Gäste: „Die Kultur der freien Welt muss ein unbeirrbarer Brückenbauer sein. Kultur darf gerade in den jetzigen Zeiten nicht spalten, sondern muss unterstützen, unüberwindbar geglaubte Grenzen zu überschreiten. Heute sind wir hier alle hier versammelt und ich appelliere an uns alle: Lasst uns diesen Spirit des Gemeinsamen stärken und hochleben!“

Yehoshua Chmiel, Vizepräsident der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, kommentierte den Abend: „Wir leben in einer Zeit, in der sichtbares und selbstbewusstes Judentum vermehrt zur Zielscheibe geworden ist. Nicht erst seit dem 7. Oktober 2023 gibt es Angriffe und Beleidigungen. Deshalb ist es bedeutsam, wenn die Jüdischen Kulturtage in ihrer bereits 38. Auflage ein klares Zeichen dafür setzen, dass jüdisches Leben in München genau dort ist, wo es hingehört: in der Mitte der Gesellschaft.“

© Bild: Eva O’Neill und Wolfgang Seybold
Eröffnungsfestakt der 38. Jüdischen Kulturtage München 2024 in der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern in München am 15.10.2024
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Weitere Grußworte hielten Anna Stolz, Bayerische Staatsministerin für Unterricht und Kultus, Georg Eisenreich, Bayerischer Staatsminister der Justiz, der sagte: „Die Jüdischen Kulturtage München sind in diesen Zeiten wichtiger denn je. Sie stehen für die enge Verbindung jüdischen Lebens und jüdischer Kultur mit der Landeshauptstadt München und dem Freistaat Bayern. Mit den leisen Tönen der Kultur setzen sie ein Zeichen gegen lautes Geschrei und hasserfüllte Parolen.“ Kultusministerin Anna Stolz kommentierte: „Ob Heinrich Heine, Mirjam Pressler, Felix Mendelssohn Bartholdy oder viele andere: Jüdische Künstlerinnen und Künstler sind ganz selbstverständlich Teil unserer kulturellen Identität und damit auch des Literatur- und des Musikunterrichts an unseren Schulen. Die jüdischen Kulturtage bringen Kulturschaffende und Kulturinteressierte zusammen und sind eine wunderbare Gelegenheit, die Vielfalt und den Reichtum der jüdischen Kultur zu feiern. Gerade jetzt, in Zeiten, die nicht einfach sind, ist Kunst, und ganz besonders jüdische Kunst, auch immer ein Zeichen der Hoffnung. Ich möchte mich daher bei allen Beteiligten bedanken, die diese Kulturtage möglich gemacht haben.“

Schirmherr Dieter Reiter, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München, grüßte digital: „Gerade jetzt ist es nötiger denn je, das Gemeinsame zu betonen, das Menschliche, die Sprache der Kultur. Mit ihrem abwechslungsreichen und spannenden Programm sind die Jüdischen Kulturtage München somit längst zu einem unverzichtbaren Forum des Dialogs geworden und senden ein starkes Signal der engen Verbundenheit der Münchner Stadtgesellschaft mit dem jüdischen Leben.“

© Bild: Gil Barach (Vorstandsmitglied der Gesellschaft zur Förderung Jüdischer Kultur und Traditionen e.V.), Sunnyi Melles, Judith Epstein (Vorsitzende der Gesellschaft zur Förderung Jüdischer Kultur und Tradition e.V.), Anne-Sophie Mutter, Lauma Skride (Klavier), Daniel Müller-Schott (Violoncello)
Eröffnungsfestakt der 38. Jüdischen Kulturtage München 2024 in der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern in München am 15.10.2024
Agency People Image (c) Michael Tinnefeld

Ehrengast Karin Baumüller-Söder, Ehefrau des Bayerischen Ministerpräsidenten, sagte: „Das jüdische Leben in Bayern blüht in der Mitte der Gesellschaft. Das ist keine Selbstverständlichkeit, sondern ein Geschenk, für das wir sehr dankbar sein dürfen und das es zu schützen gilt. Seit 1987 bereichern die Kulturtage das kulturelle Leben in München, stärken die Sichtbarkeit jüdischen Lebens in Bayern insgesamt und fördern den Dialog. Auch dieses Jahr gibt es ein reichhaltiges und vielfältiges Programm mit Konzerten, Ausstellungen, Diskussionen und Filmabenden. Ich freue mich sehr, heute den Eröffnungsfestakt „Die Sprache der Kultur verbindet“ der 38. Jüdischen Kulturtage genießen zu dürfen.“

Durch den Abend führte Gil Bachrach, Vorstandsmitglied der Gesellschaft zur Förderung Jüdischer Kultur und Traditionen e. V.

Viele Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens setzten mit ihrer Teilnahme an der Veranstaltung ein festes Zeichen der Verbundenheit und Solidarität mit dem jüdischen Leben in der Stadtgesellschaft.

Renate Gräfin von Rehbinder, Franz Freiherr von Perfall Eröffnungsfestakt der 38. Jüdischen Kulturtage München 2024 in der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern in München am 15.10.2024 Agency People Image (c) Michael Tinnefeld

Unter den rund 500 Gästen: Leopold Prinz und Ursula Prinzessin von Bayern, die Schauspieler Michael Brandner, Monika Peitsch und Timothy Peach, die Unternehmer Regine und Erich Sixt, Roman Habermann, Thomas Haffa, Alexandra Schörghuber, Werner Klatten, Agenturinhaber Stephan Heller, Linda und Michael Staudinger, Uschi und Andreas Obereder und Urs und Daniela Brunner, die Hoteliers Dieter Müller und Uschi Schelle-Müller, Motel One, und Innegrit Volkhardt, Bayerischer Hof, Wolfgang Seybold mit Eva O’Neill, Sunny Randlkofer und Marianne Wille, Dallmayr, Corry Müller-Vivil, die Moderatorinnen Uschi Dämmrich von Luttitz und Ilanit Spinner, die BR-Intendantin Dr. Katja Wildermuth und Herbert Kloiber jun., der Bavaria Filmstudios Geschäftsführer Christian Franckenstein, der neue Intendant der Münchner Philharmoniker Florian Wiegand und Gasteig-Chefin Stephanie Jenke. Das konsularische Corps war vertreten durch Doyen Garbor Tordai-Lejkó, Generalkonsul Ungarn, Sergio Maffettone, Generalkonsul der Italienischen Republik, und Dr. Eva-Maria Ziegler, Generalkonsulin der Republik Österreich und viele, viele weitere.

Gefördert werden die 38. Jüdischen Kulturtage 2024 durch das Staatsministerium für Unterricht und Kultus sowie die Landeshauptstadt München.

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