Als Kind in Kalifornien aufgewachsen, in Paris die Liebe zur Kultur entflammt und in Hamburg zur vollen Blüte gefunden.
Kent Nagano war kein Wunderknabe. Geboren wurde er 1951 in einem kalifornischen Fischerdorf am Pazifik zwischen San Francisco und Los Angeles. Der Vater Architekt, die Mutter eine Biologin, die Klavier spielte. Ein Musiker aus Georgien, in München ausgebildet, brachte dem Jugendlichen, dem das Surfbrett so lieb war wie das Klavier, auch Kunst und Philosophie nahe.
Nach Universitätsstudien in San Francisco begann Nagano mit dem Dirigieren. Die Opera Company in Boston nahm ihn als Korrepetitor auf. Die legendäre Managerin und Dirigentin Sarah Caldwell war zu der Zeit seine Mentorin. Als er sich am Orchesterpult mit der Musik des großen französischen Komponisten Olivier Messiaen beschäftigte, schrieb er diesem einen Brief. Der berühmte Komponist antwortete und schrieb im auf jede seiner Fragen eine Antwort. Beide lernten sich kennen und wurden Freunde.
Olivier Messiaen lud ihn zu sich ein, Nagano reiste nach Paris, blieb monatelang eine Art Sohn und Lernender in Messiaens Haus. In den kommenden Jahren knüpfte er zahlreiche Kontakte, lernte viel und erzielte einen beachtlichen Aufstieg in der Kulturszene Europas.
Nagano ist mit seinen 70 Jahren nach wie vor schlank und flexibel. Er bildet das perfekte Gegenstück zum alten Pulttyrannen der Dirigentenszene. Elegant kommunizierend liebt er die Schönheit der Musik, insbesondere die existentielle Melancholie und Trauer.
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