Der chinesische Künstler Ai Weiwei hat in Berlin seine Autobiografie vorgestellt.
Ein Künstler, 2011 in seiner Heimat China inhaftiert, weil er sich für Meinungsfreiheit und Menschenrechte eingesetzt hatte. Von 2015 an in Deutschland lebend und immer wieder mit Aktionen von sich reden machend, etwa in der Folge der Flüchtlingskrise, indem er angespülte Schlauchboote und Rettungswesten zu Installationen formte; sich sogar in der Haltung des toten Syrerjungen Alan Kurdi an dieselbe Stelle des Strandes an der türkischen Riviera zu legen.
Man musste das nicht sympathisch, konnte es schon mal zynisch finden. Genauso wie es ärgern konnte, dass dieser Ai Weiwei dann, nach vier Jahren ins englische Cambridge weitergezogen, über Deutschland alles andere als freundliche Worte fand: intolerant, unhöflich, autoritätsgläubig, voller Abneigung gegenüber Ausländern, bis in den Alltag noch immer nazistisch.
Ai Weiwei machte sich stark gegen die Flüchtlingspolitik an den europäischen Grenzen. Er könne nicht glauben, dass dies ein Teil von Europa sei, wenn Menschen in ihrem Leid allein gelassen würden. Es gebe dafür keine Entschuldigung. Wichtig sei dabei, die dramatischen Ursachen zu bekämpfen und nicht auch noch Waffen in die Krisengebiete zu liefern. Er steht dafür Verantwortung zu übernehmen.
In Berlin stellte Ai Weiwei im Gespräch mit Schriftsteller Daniel Kehlmann seine Autobiografie „1000 Jahre Freud und Leid“ vor. Für das weltweit in 14 Sprachen erschienene Buch war der Abend die einzige öffentliche Veranstaltung in Europa.
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