Lockdown in Österreich – Desaster für die Kulturszene

Für die darstellenden Künstler, in deren Gruppe die Durchimpfungsrate in seinem Haus bei über 90 Prozent liege, sei es „enttäuschend und frustrierend, dass sie wieder die Leidtragenden sind“, so Schneider.

Die Landeshauptleute haben mit der Regierung nach zähem Ringen sich auf eine Corona-Impfpflicht und auf einen Lockdown für ganz Österreich verständigt. Die Schließungen sollen ab Montag maximal 20 Tage dauern, wobei nach zehn Tagen evaluiert wird. Die Impfpflicht soll ab Februar 2022 gelten. Die Einigung wurde am Rande der Landeshauptleutekonferenz am Achensee von Regierung und Landeshauptleuten präsentiert. Die FFP2-Maskenpflicht kommt in allen Innenräumen, Schulen bleiben offen.

Der österreichische Bundeskanzler Alexander Schallenberg von der österreichischen Volkspartei (ÖVP) erklärte, es sei trotz monatelanger Überzeugungsarbeit nicht gelungen, genug Menschen von der Impfung zu überzeugen. Man habe daher keine andere Möglichkeit gesehen, als weitere einschränkende Maßnahmen für andere zu verordnen – „zum Schutz von uns allen“.

Dieser Lockdown endet voraussichtlich  am 13. Dezember, 2021.In dieser Zeit werde es auch Wirtschaftshilfen geben. „Diese Entscheidung fällt uns nicht leicht. Aber angesichts des Infektionsgeschehens müssen wir solche Maßnahmen setzen und wir tragen sie alle mit.“

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein von der grünen Partei (Grüne) – “ es werde auch eine generelle FFP2-Pflicht in Innenräumen eingeführt. Diese gelte auch am Arbeitsplatz, sofern keine anderen Sicherheitsvorkehrungen getroffen.

Für die ohnedies durch die Pandemie belastete Kulturszene“ spricht der Geschäftsführer der Kulturplattform Oberösterreich von einem drohnenden Desaster (KUPF) Thomas Diesenreiter. Die KUPF als Interessenvertretung von 183 gemeinnützigen Kulturinitiativen sieht Bund und Land am Zug. Es müssten die „notwendigen Hilfsmaßnahmen auf den Weg gebracht werden, die die finanziellen Schäden der Veranstaltungsabsagen und ausbleibenden Einnahmen ausgleichen“, forderte Diesenreiter am Freitag erneut. Er geht davon aus, dass der Schaden für die Kulturszene Oberösterreichs pro Lockdown-Monat ein bis zwei Millionen Euro betrage.

Landestheater-Intendant Hermann Schneider hofft laut dem Bericht, dass zumindest Proben weiter stattfinden dürfen. Weiters stellte er klar. „Die Zahlen sind so beängstigend, dass die Gesundheit natürlich jetzt Priorität hat. Wofür ich jedoch kein Verständnis mehr habe, sind Leute, die jetzt weiter undiszipliniert sind.“

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