OESTERREICH

Neue Plattform crowdsourcing.wien lädt zum Entdecken des kulturellen Erbes der Stadt ein

Kultur- und Wissenschaftsstadträtin Veronica Kaup-Hasler mit Matti Bunzl, Direktor Wien Museum und Anita Eichinger, Direktorin Wienbibliothek präsentierten im Rathaus, die neue Plattform crowdsourcing.wien, die zum gemeinsamen Entdecken des kulturellen Erbes der Stadt einlädt.

BILD zu OTS – Crowdsourcing Wien Museum

Den Grundstein legte das im Juni 2021 gestartete Pilotprojekt »Ansichtskarten-Grüße aus dem Wien Museum«. Ab sofort ist es nun auch möglich, in die (Brief-)Welt der Jahre 1914–1919 aus den Sammlungen der Wienbibliothek im Rathaus einzutauchen.

»Die Korrespondenzen früherer Generation – einmalige Zeugnisse Wiener Alltagsgeschichte – zum Sprechen zu bringen, ist der Zweck dieses großartigen Projekts«, meint Kultur- und Wissenschaftsstadträtin Veronica Kaup-Hasler. »Nach den durchwegs positiven Erfahrungen aus dem ersten Crowdsourcing-Projekt >Ansichtskarten-Grüße aus dem Wien Museum< freut es mich ganz besonders, dass die beiden Institutionen Wienbibliothek im Rathaus und Wien Museum sich nun gemeinsam daranmachen, die Geschichten der Stadt zu entdecken. Als Wissenschaftsstadträtin empfinde ich es als besonders gelungen, hier auf das Wissen der Vielen zuzugreifen und danke den mitarbeitenden Bürgerinnen und Bürgern schon jetzt für ihren Einsatz und Enthusiasmus.«

»Ansichtskarten-Grüße aus dem Wien Museum«

Das im Juni 2021 gestartete Crowdsourcing-Pilotprojekt »Ansichtskarten-Grüße aus dem Wien Museum« stieß auf überwältigendes Interesse. Innerhalb kürzester Zeit wurden rund 2.000 Textbotschaften aus der Sammlung topografischer Ansichtskarten von mehr als 400 Mitarbeitenden transkribiert und übersetzt. Mit ihnen wurde der Grundstein für die weitere Erforschung gelegt. Die angefertigten Transkriptionen und Übersetzungen sind ab Herbst in der Online Sammlung des Wien Museums abgebildet.

Dieser Erfolg inspirierte die Zusammenarbeit zwischen Wien Museum und Wienbibliothek im Rathaus und führte zur Kreation der gemeinsamen Website crowdsourcing.wien. Das Ziel ist, die umfangreichen Sammlungen beider Wiener Gedächtnisspeicher durch die Mithilfe Freiwilliger gemeinsam zu erschließen und handschriftliche Dokumente zu transkribieren. So werden wichtige Originalquellen nicht nur für die wissenschaftliche Forschung, sondern auch für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Dahinter steht die Überzeugung, dass sich die Aufgaben von Wissensinstitutionen des 21. Jahrhunderts nicht mehr nur auf das umfangreiche Sammeln, die sorgsame Aufbewahrung und kritische Beforschung beschränken. Die ihnen anvertrauten Materialien müssen möglichst frei zugänglich sein und partizipativ aufgearbeitet werden. Denn nur les- und verstehbares Wissen ist lebendig und kann inklusiv zur Debatte gestellt werden.

»Unsere strategischen Schwerpunkte liegen auf benutzerfreundlichen, niederschwelligen und nachnutzbaren Projekten wie das Wien Museum Magazin oder die Online Sammlung. Das Crowdsourcing-Projekt ist dabei ein wichtiger Player geworden, der Open Content mit City Science, also wissenschaftliches Arbeiten mit Unterstützung der Bevölkerung, verbindet«, betont Matti Bunzl, Direktor des Wien Museum.

Die (Brief-)Welt der Jahre 1914–1919

»Zu Demokratisierung von Wissen, eine der zentralen Aufgaben von Bibliotheken, zählt vor allem auch die Einbeziehung aller Nutzer*innengruppen, nur so entsteht ein Bewusstsein für unser kulturelles Erbe. Nur gemeinsam kann es gelingen neue, unkonventionelle Perspektiven einzunehmen und unsere vielfältigen Sammlungen in Kontexte zu bringen, die nicht schon immer naheliegen, sondern Neues eröffnen«, zeigt sich Wienbibliothek-Direktorin Anita Eichinger überzeugt. »Umso wichtiger ist es, dass Institutionen ihre Digitalisierungsvorhaben kooperativ umsetzen, um bisher getrennten Inhalten im Digitalen eine neue Sammlungsqualität zu verleihen.«

Innerhalb der nächsten Jahre holt die Wienbibliothek im Rathaus mehr als 200.000 Briefe, Postkarten und andere Korrespondenzen aus fünf Jahrhunderten aus ihren Depots und stellt die urheberrechtsfreien digital zur Verfügung. Schon jetzt sind davon rund 35.000 Handschriften online, 1.200 aus dem historisch bewegten Zeitraum 1914–1919. Diese wertvollen Dokumente bieten die einzigartige Möglichkeit, einen Einblick in das Wiener Alltagsleben der von Krieg und Umbrüchen gezeichneten Jahre zu erhalten. Durch die Mithilfe beim Transkribieren können diese Quellen gemeinsam für alle les- und verstehbar gemacht werden. Nach Abschluss des Projekts werden die erstellten Transkriptionen unter digital.wienbibliothek.at jederzeit frei abrufbar und durchsuchbar sein.

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