DEUTSCHLAND

Unvorstellbare Virtuosität

Das erste Schlosskonzert im neuen Jahr bietet für das Publikum eine überraschende Begegnung mit barocker Musik.

© Toni Heigl

Wer in den Werken dieser “Hauptmeister” den Inbegriff der Barockmusik sieht, kann es überhaupt nicht verstehen, dass noch für Goethe der Begriff “Barock” als schief absolut negativ besetzt war. 1758 definierte die französische Enzyklopädie Barock als “Superlativ des Bizarren”.

Das erste Schlosskonzert im neuen Jahr mit Dorothee Oberlinger und Dmitry Sinkovsky sowie einem “Ensemble 1700” vermittelte für die staunenden Zuhörer – pandemiebedingt waren es ausschließlich Abonnenten – eine für die meisten wohl völlig neue, überraschende, ja überwältigende Begegnung mit barocker Musik.

Dachau verfügt über eine lebendige und vielfältige Kulturszene. Eine Vielzahl von Vereinen und Kulturschaffenden engagiert sich in allen kulturellen Bereichen: von der Musik über die Bildende und Darstellende Kunst bis hin zur Zeitgeschichte.

Das Kulturamt der Stadt Dachau unterstützt die Kulturakteure mit Förderungen, Preisen und Raumangeboten. Darüber hinaus tritt das Kulturamt auch als Veranstalter u.a. des Dachauer Musiksommers, der Dachauer Schlosskonzerte und des Dachauer Volksfest in Erscheinung.

In der Barockmusik bis Bach und Händel besonders beliebt waren Stücke mit Basso ostitnato, bei denen Melodieinstrumente in unendlichen Variationen über stets gleichbleibendem Bass sich austoben. Wer im Dachauer Schlosskonzert Dorothee Oberlinger und Dmitry Sinkovsky (Barockgeige) erlebt hat, wird bestätigen, dass das Wort “austoben” für dieses ungestüme, exaltierte, abrupt wechselhafte, jedenfalls höchst überraschende und virtuose Gestalten zutreffend ist.

Die Tonfolge “La Follia”, die den Wahnsinn bereits als Titel hat, reizte viele Barockkomponisten zu besonders virtuosen, effektvollen und exaltierten, sogar bizarren Variationen. Dorothea Oberlinger und Dmitry Sinkovsky beschlossen ihr Programm mit “La Follia” von Antonio Vivaldi.

Kultur Online TV

#kultur #musik