Bereits vor ein paar Tagen hatte Ministerpräsident Markus Söder Lockerungen für die Kultur angekündigt. Jetzt steht der Beschluss fest: In Bayern ist bei Kulturveranstaltungen wieder 50 Prozent Saalauslastung erlaubt. Und auch sonst gibt es kleine Änderungen.
Kulturveranstalter und Kulturveranstalterinnen dürfen sich freuen: In Theatern, Kinos und Konzertsälen ist ab Donnerstag eine Auslastung von bis zu 50 Prozent erlaubt. Also doppelt so viel wie bisher. Weiter bestehen bleibt allerdings die 2G-plus-Regel, durch die sich Gastronomie und Kultur weiterhin unterscheiden. Auch die Maskenpflicht und der Mindestabstand von 1,50 Metern bleiben grundsätzlich erhalten, wobei Staatskanzlei-Chef Florian Herrmann betont, dass die Regelung zur Saalauslastung vorgehe. Kann also bei einer 50-prozentigen Saalauslastung der Abstand nicht gewährt bleiben, so dürfe er auch verringert werden.
Gleichzeitig wurde das generelle Verbot von überregionalen Großveranstaltungen aufgehoben, sowohl in der Kultur als auch im Sport. Veranstaltungen mit einer Zuschauermenge von über 1.000 Personen sind damit erlaubt, ab dort greift allerdings wieder die 25-Prozent-Regel. Eine absolute Obergrenze liegt bei 10.000 Personen. Ministerpräsident Markus Söder greift damit der Vereinbarung des Bund-Länder-Treffens vor, bis zum 9. Februar eine einheitliche Regelung zu Großveranstaltungen zu beschließen.
Auch in der Jugendarbeit kommt es zu Lockerungen. Minderjährige Schülerinnen und Schüler, die ohnehin regelmäßig in der Schule getestet werden, müssen von Donnerstag an keinen Impfnachweis und keinen weiteren Test mehr vorlegen.
Wolfgang Ramadan nennt es „reine Augenwischerei“: Der Beschluss des bayerischen Kabinetts vom Dienstag, bei Kulturveranstaltungen 50 statt zuletzt 25 Prozent Saalauslastung zuzulassen, nützt nach Ansicht des Ickinger Veranstalters nur den subventionierten großen Bühnen. Für freie Bühnen bringe das nichts, sagt Ramadan, der in Icking, Bad Tölz und zehn weiteren oberbayerischen Kommunen die Reihe „Brotzeit&Spiele“ anbietet. Allenfalls den Vereinen und Veranstaltern, die finanziell ein zweites Standbein haben, könne es vielleicht helfen. Er aber sei hauptberuflich Veranstalter. Er müsse pro Termin 300 Karten verkaufen, damit er schwarze Zahlen schreibe. „Achtzig Prozent Auslastung – ab da können wir ausrücken.“
Exakt dieselbe Zahl nennt der Geretsrieder Veranstalter Christian Gutmair, der zuletzt Django Asüls „Jahresrückblick“ und die Gruppe Django 3000 im Tölzer Kurhaus absagen musste, weil sie sich nicht gerechnet hätten. Achtzig Prozent Auslastung wären nötig, erklärt er. Und sagt daher über die aktuelle Lockerung der Corona-Regeln: „Für jemanden, der außerhalb der Hochkultur arbeitet, bringt es nichts.“
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