Damit werde „eine der ganz großen Galionsfiguren des aktuellen deutschsprachigen Kabaretts“ ausgezeichnet, heißt es in der Jurybegründung. Neben der Szenegröße erhält Berni Wagner für „Galápagos“ den Programmpreis, der diesjährige Förderpreis geht an Marina Lacković alias Malarina.
Dass Josef Hader bisher noch nicht mit dem Kabarettpreis bedacht wurde, liege daran, dass er zuletzt mit Premieren „gegeizt“ habe, so die Pressemitteilung vom Montag. Nun habe er aber mit „Hader On Ice“ wieder „seine einmaligen Qualitäten“ ausgespielt, nämlich „sich in die perfide Kunstfigur Josef Hader zu verwandeln, die in einem Einmann-Welttheater vom kleinen Gemeinen aufs große Böse schließen lässt“. Die Auszeichnung sei letztlich zwar nicht überraschend, aber „hochverdient und alternativlos“, so die Jury.
Der gelernte Biologe Wagner spanne in seinem Programm „Galápagos“ wiederum „einen Bogen von seinen ganz persönlichen Beziehungsproblemen mit einer ‚Öko-Influencerin‘ bis zu den globalen Problemen mit dem Klimawandel. In scheinbar absurden Vergleichen und Wortspielen offenbart sich aber bald eine raffinierte Doppelbödigkeit. Und in dieser steckt unverhohlene Kritik an unser aller Umgang mit der Natur.“ Wie Haupt- und Programmpreis mit 3.333 Euro dotiert ist der Förderpreis für Malarina, den sie für „Serben sterben langsam“ erhält, in dem sie die Jury mit „ihrer fesselnden Mischung aus politsatirischer Zeitgeschichtsstunde und gewitzter Ethno-Comedy“ überzeugt hat.
Undotiert ist der Sonderpreis, den Christoph & Lollo nach einem Vierteljahrhundert Musikkabarett entgegennehmen dürfen. Das Duo habe mit „seinem hintergründigen Humor, seiner fulminanten Musikalität und seinen lakonischen Dialogen vor allem live noch jeden Saal im Sturm genommen“. Mit ihren „Verdichtungen und Vertonungen der politischen und gesellschaftlichen Auffälligkeiten in Österreich“ seien die beiden „die idealtypischen Gewinner des Sonderpreises für Satire“. Offen ist noch der ebenfalls undotierte Publikumspreis: Für diesen kann bis 8 März online abgestimmt werden. Nominiert sind TV-Sendungen wie „Fakt oder Fake?“, die „Science Busters“ (jeweils ORF) oder „Bust du Deppert!“ (Puls 4). Insgesamt zwölf Produktionen stehen zur Auswahl.
Die Verleihung des Kabarettpreises wird von Clemens Maria Schreiner, Preisträger 2020, moderiert. ORF 1 zeigt die Gala am 22. April um 23.10 Uhr.
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