Über die ORF Kritiker

Unser Kommentar einer etwas differenzierten Betrachtung.

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Die aktuelle Diskussion um hohe Gagen und Kosten beim Österreichischen Rundfunk (ORF) sind zweifellos in einigen Fällen zu hinterfragen, auch was die Effizienz,Transparenz und der gesellschaftlichen Verantwortung einer öffentlich-rechtlichen Einrichtung betrifft.

Aber wo bleibt eigentlich bei aller Kritik mancher Punkte eine etwas differenziertere Betrachtung.

Die Kritik an den zu hohen Gagen und oft so formuliert, als ob alle Mitarbeiter:innen des ORF übermäßig hohe Einkommen hätten, sind eine Vereinfachung, die der komplexen Struktur des Unternehmens und den unterschiedlichen Aufgabenbereichen nicht gerecht wird.

Bei der Bewertung von Gehältern sollte nicht nur der absolute Betrag, sondern auch die Leistung, die Verantwortung und die Qualifikation der jeweiligen Person berücksichtigt werden.

Es ist auch nicht unüblich, dass hochqualifizierte Mitarbeiter:innen in bestimmten Bereichen höhere Gehälter verdienen, um sie am Markt zu halten und um Spitzenleistungen zu fördern.

Die Diskussion konzentriert sich derzeit ausschließlich auf Personalkosten, während andere Kostenfaktoren wie die Produktion hochwertiger Inhalte, die technische Infrastruktur oder Lizenzgebühren in der Diskussion völlig vernachlässigt werden, daher fehlt uns ein umfassendes Bild der Kostenstruktur um fundierte Aussagen über die Effizienz des ORF treffen zu können.

Der ORF hat einen öffentlichen Auftrag, der über die reine Unterhaltung hinausgeht. Er ist verpflichtet, ein breites Spektrum an Informationen und Meinungen zu vermitteln, kulturelle Vielfalt zu fördern und zur Meinungsbildung beizutragen. Diese Aufgaben erfordern eine hohe Qualität und sind natürlich mit entsprechenden Kosten verbunden.

Die derzeitigen Diskussionen im ORF was vor allem auch die Gehälter betrifft werden mit denen in der Privatwirtschaft verglichen, ohne die unterschiedlichen Rahmenbedingungen und Aufgaben zu berücksichtigen. Ein direkter Vergleich ist schwierig, da der ORF als öffentlich-rechtlicher Sender besonderen Anforderungen unterliegt.

Eine zukünftige und umfassende nachvollziehbare Darstellung der Kostenstruktur auch was die Gehälter betrifft sind unerlässlich und sollten vom Unternehmen besser selbst kommuniziert werden und nicht über private Medien wo die schnelle Schlagzeile oft ohne genauerer Betrachtung im Vordergrund steht.

Die Kritik an den hohen Kosten im ORF ist berechtigt und sollte dazu führen, dass der ORF seine Ausgaben transparenter gestaltet und effizienter wird.

Allerdings ist es auch wichtig, die Kritik differenziert zu betrachten und die komplexen Zusammenhänge zu berücksichtigen.

Pauschale Verurteilungen die auch von einigen Politiker und von anderen Medien geschürt werden tragen nicht zur Lösung der Probleme bei. Vielmehr ist ein konstruktiver Dialog erforderlich, um eine nachhaltige Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu gewährleisten.

Beitrag, Kommentar von Günter Wolfgang

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