Amy Winehouse – Die Künstlerin war auch ein Kind

Das negative Image von Amy Winehouse soll korrigiert werden durch unterschiedliche Bilder aus ihrem Leben.

© Toby Melville

Diese Ausstellung soll der Welt zeigen, dass Amy Winehouse eine grossartige Künstlerin war. Aber nicht nur das. Die Leihgaben, die derzeit im Londoner Design Museum zu sehen sind, stellte die Familie der Sängerin, die vor zehn Jahren mit 27 Jahren starb, zur Verfügung.

Die Angehörigen wollen dem Publikum ihre Sicht auf die Tochter und auf die Schwester vermitteln. Sie seien es leid, sich von Journalisten und Filmemachern ein Bild diktieren zu lassen, das mit ihren familiären Erfahrungen nicht übereinstimme. Nun also fordern sie ihre Amy zurück, wie der Titel sagt.

Vor allem will die Familie Winehouse Amys Image als Rock’n’Roll-Märtyrerin korrigieren. Energisch versucht sie, einer romantisierenden Auffassung vom Leben, aber vor allem vom Tod der Sängerin Gegensteuer zu geben.

Das letzte, öffentlich viel kommentierte Kapitel ihrer Existenz wird in «Beyond the Stage» nicht in der Wucht gezeigt, das ihm gewöhnlich zukommt. Trotzdem spart die Ausstellung es nicht aus. Es wird durch Zeitungsausschnitte gewissermassen aus zweiter oder dritter Hand belegt.

Vor zehn Jahren verstarb die Soul-Sängerin Amy Winehouse  am 23. Juli 2011, an einer Alkoholvergiftung. Doch der Reihe nach:

Der erste Plattenvertrag ließ trotzdem nicht lange auf sich warten: Mit 19 Jahren unterschrieb sie bei Island Records, im selben Jahr gelang der Sängerin dann der Durchbruch in ihrer Heimat Großbritannien mit ihrem Debütalbum „Frank“. Die Songs darauf handelten größtenteils von ihrer On-Off-Beziehung mit ihrem Exfreund Chris Taylor. Ihr zweiter Longplayer brachte dann den internationalen Erfolg: „Back to Black“ kletterte sowohl im Vereinigten Königreich als auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf Platz eins der Charts.

Ihr Exmann Blake Fielder-Civil, mit dem sie eine On-Off-Beziehung und von 2007 bis 2009 auch eine Ehe führte, hatte sie laut eigener Aussage an harte Drogen herangebracht. Außerdem hielt er sie vom Entzug ab.

„Rehab“ (2006), einer von Winehouses größten Hits, handelt von ihrer Weigerung, eine Entzugsklinik aufzusuchen. Erst durch die Trennung von Fielder-Civil gelang es der Sängerin, sich von den Drogen zu entfernen. Was blieb, war der Alkohol. Außerdem entwickelte die Sängerin ab 2007 eine Bulimie, auf Fotos erschien Winehouse immer dünner. Konzerte gab sie häufig in einem labilen Zustand. 2008 legte sie eine Karrierepause ein, um wieder auf die Beine zu kommen.

Winehouses Hausärztin Christina Romete sagte, die Sängerin sei „im Allgemeinen nicht bereit“ gewesen, „den Ratschlägen von Ärzten zu folgen, sondern wollte die Dinge auf ihre eigene Weise tun“. In der Nacht vor ihrem Tod habe sie den Soulstar noch einmal gesehen. „Sie sagte ausdrücklich, dass sie nicht sterben wollte“, erklärte Romete vor Gericht. Winehouse habe „aus Langeweile“ wieder mit dem Trinken begonnen. „Ich fragte Amy, ob sie an diesem Abend mit dem Trinken aufhören würde und sie sagte, sie wisse es nicht.“

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