Kultur-Ikone aus New York – Patti Smith wird 75

Die Geschichte von Patti Smith, es ist eine von ungezügeltem künstlerischem Drang während einer der wildesten Zeiten in einer der elektrisierendsten Städte der Welt.

© Hannah Mckay

Die Geschichte von Patti Smith, es ist eine von ungezügeltem künstlerischem Drang während einer der wildesten Zeiten in einer der elektrisierendsten Städte der Welt. Die New Yorker Autorin und Musikerin ist längst von einer amerikanischen Kultfigur zur weltweiten Kultur-Ikone geworden. Die Menschen, die sie am meisten liebte, starben früh. Smith jedoch steht noch immer auf der Bühne, das nächste Mal zu ihrem 75. Geburtstag am 30.01.

Die 1946 in Chicago Geborene schlägt sich zunächst mit Gelegenheitsjobs durch und lernt ihre erste große Liebe kennen, dessen Name noch heute in einem Atemzug mit ihr ausgesprochen wird: Robert Mapplethorpe. Kennengelernt habe sie den Künstler per Zufall, als sie eigentlich auf der Suche nach Freunden an einer Wohnung klopfte, erinnert sich Smith.

Die Kinder werden in strengem Glauben erzogen. Patti will Lehrerin werden. Während des Studiums wird sie schwanger. Sie bekommt das Kind und gibt es zur Adoption frei. Das Studium bricht sie ab. Sie ist noch keine 20, als es sie in die Künstlerszene von New York verschlägt, wo sie das pralle Leben abbekommt: Kunst, Drogen, Musik, extreme Leute, kreative Köpfe, Partys, Bewusstseinserweiterung.

Ihre Idole sind damals die Dichter Charles Baudelaire und Arthur Rimbaud, die Musiker Jimi Hendrix, Brian Jones und Jim Morrison.

1975 ist die Patti Smith Group vollzählig. Unter den Fittichen von Produzent und Velvet Underground-Urgestein John Cale entsteht das erste Album „Horses“. Auf dem Cover, aufgenommen vom Fotografen Robert Mapplethorpe, Pattis erster Liebe und bestem Freund: Patti als fast androgynes Wesen mit wilder dunkler Mähne, schlank, zart, mit weißem Herrenhemd und einem schmalen schwarzen Band, das wie eine offene Krawatte aussieht, über der Schulter trägt sie lässig ein Herrenjackett.

Und innendrin: Poesie. Mal laut und unkontrolliert. Mal intensiv und betörend. Patti Smith setzt alles ein, was ihre Stimme hergibt. Melodie, Sprechgesang, Rezitation, Improvisation. Die Rockszene feiert das Album. Es sei das beste Garage-Sound-Album der 70er, schreibt das US-Magazin „Creem“. In der deutschen „Sounds“ freut man sich über den „Sound, in dem Rock-Riffs und Sprachrhythmen verschmelzen“. Als erstes sogenanntes „New Underground“- Album schafft „Horses“ den Sprung in die Charts. Der „Rolling Stone“ kürt die Platte zu einem der 500 besten Alben aller Zeiten.

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