Die anhaltenden coronabedingten Einschränkungen für die Kultur stoßen auf immer mehr Widerstand. Jetzt hat der Kulturbeirat Augsburg ein Protest-Schreiben an Ministerpräsident Söder und Staatsminister Sibler gerichtet mit der Überschrift „Ungleichbehandlung der Kultur beenden“.
Noch scheint Markus Söder – wenn auch mittlerweile ziemlich knapp – die Mehrheit der Bayern in seiner Corona-Politik hinter sich zu haben. 52 Prozent der Bürgerinnen und Bürger im Freistaat finden es nach einer repräsentativen Civey-Umfrage für unsere Redaktion „richtig“ oder „eher richtig“, dass Bayern einen Sonderweg geht und die zwischen Bund und Ländern vereinbarte 2G-plus-Regelung nicht auf die Gastronomie ausgedehnt hat.
Bundesweit ist es ziemlich genau andersrum. Da hat der CSU-Chef und bayerische Ministerpräsident, einst Frontmann im „Team Vorsicht und Umsicht“, an Zustimmung verloren. Die Grünen spotten schon, er sei ins „Team Leichtsinn“ gewechselt. Söder selbst spricht von „Augenmaß“.
Der Intendant des Staatstheaters Augsburg, André Bücker, ist Mitglied des Augsburger Kulturbeirats. In dem von ihm mitunterzeichneten Schreiben heißt es: „Die Ungleichbehandlung von Gastronomie und Kulturveranstaltungen bei den Corona-Maßnahmen entbehrt infektiologischer Grundlage und ist daher umgehend zu beenden.“
Ministerpräsident Söder und Staatsminister Sibler werden aufgefordert, zum „Konsens der Kulturministerkonferenz vom 05.02.2021“ zurückzukehren und die 2G-Plus-Regel für Museen und Galerien aufzuheben, da eine „Schlechterstellung gegenüber dem Handel“ vorliege.
Außerdem wird die Staatsregierung aufgefordert, allen Kindern und Jugendlichen „die Teilhabe am kulturellen Leben wieder umfassend zu gewähren“, und zwar nach den Vorgaben der 3G-Regel.
Abschließend betonen die Verfasser des Schreibens, dass das kulturelle Leben in Bayern durch die „willkürlich erscheinende Maßnahmen-Politik der bayerischen Staatsregierung substanziellen Schaden“ erleide.
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